Die Quitte ist eine Diva, denn wer schon mal Quitte verarbeitet hat, der weiß, dass das nur mit viel Geduld und einiges an Kraftanstrengung verbunden ist. Kein anderes Obst wehrt sich so standhaft beim Schälen und Schneiden wie die Quitte.
Hat man es dann aber doch geschafft (ein scharfes Messer ist da wirklich unerlässlich) dann wird man leider immer noch nicht mit einer köstlichen Frucht belohnt, denn roh ist sie eigentlich ungenießbar. Ihr einzigartiger und wunderbarer Geschmack entfaltet sich erst wenn sie gekocht wird. Also wirklich eine Diva, oder ?!
Quittenmus, Quittenkompott oder auch ein Quittenkuchen kann man aus der leuchtend gelben Frucht zaubern. Meine Quittenlieblinge sind jedoch Quittengelee und ein scharf-süßes Chutney.
Dieses Quittengelee liebe ich so sehr, dass ich es löffelweise aus dem Glas futtere und daher koche ich auch immer gaaanz viel Gelee. Übrigens verwende ich es nicht nur pur als Aufstrich, ich nutze es auch auch zum Backen oder zum Verfeinern von Saucen. Mein köstlicher Mohnkuchen zum Beispiel, wird mit viel Quittengelee glasiert und schmeckt dadurch ganz fruchtig frisch.
Natürlich kann man auch etwas Herzhaftes aus der Quitte kochen. Das Quittenchutney ein wunderbarer Begleiter zu Käse. Besonders zu einem kräftigem und aromatischem Käse passt das Chutney super. Aber auch zu kurzgebratenem Fleisch oder Hühnchen schmeckt das Chutney hervorragend.
Wenn ihr das Chutney heiß in sterilisierte Gläser füllt und fest verschließt, dann hält es sich im Kühlschrank bis zu 4 Wochen. Wollt ihr jedoch länger etwas vom Chutney haben, dann empfehle ich euch, es einzukochen. Wie das geht, erfahrt ihr im Rezept .

Quittengelee und Quittenchutney
Quittengelee
1,5 kg Quitten
1 kg Gelierzucker 1:1
Saft einer Zitrone
2 Stangen Zimt
2 Sternanis
6 Nelken
Die Quitten waschen, trocknen und den weichen Flaum abreiben. Quitten mit Schale und Kerngehäuse vierteln und in einen großen Topf geben.
Wasser auffüllen bis Quitten gerade so bedeckt sind. Die Quitten Aufkochen lassen und bei kleiner Hitze ca 1,5 Stunden weich kochen.
Den Topf vom Herd nehmen und abgedeckt über Nacht ziehen lassen.
Den Quitten durch ein Mulltuch filtern, den Saft auffangen. Die Quitten dabei gut ausdrücken.
Vom Quittensaft nun 750 ml abmessen. Den Saft mit dem Gelierzucker und den Gewürzen in einem großen Topf geben und unter Rühren aufkochen lassen. Sprudelnd 5 Minuten einkochen, sofort in heiß ausgespülte Gläser füllen und fest verschließen.
Quittenchutney
500 g Quitten
100 g brauner Zucker
2 Schalotten
10 g Ingwer
1/2 Chilischote
1 Sternanis
80 ml Weißweinessig
Samen einer Kardamomkapsel, im Mörser zerstoßen
Die Quitten schälen und sehr klein würfeln. Schalotten, Chilischote und Ingwer ebenfalls in kleine Würfel schneiden und zusammen mit der Quitte in einen Topf geben.
Zucker, Salz, Kardamom und Weißweinessig zu den Quitten geben.
Alles aufkochen lassen und bei kleiner Hitze 30 Minuten offen einkochen lassen. Dabei ab und zu umrühren.
Das noch heiße Chutney in heiß ausgespülte Gläser füllen und fest verschliessen.
Für eine lange Haltbarkeit das Chutney für 30 Minuten bei 80 Grad im Einkochautomaten einkochen.
Guten Appetit und viele Grüße aus meiner Küche
Anett
2 Comments
Tina
Februar 16, 2021 at 7:16 amDas klingt beides super lecker! Könnte man das für das Gelee verwendete Fruchfleisch auch im Chutney “recyceln”?
Anett
Februar 17, 2021 at 2:23 pmHab ich so noch nie probiert, Tina. Ich mache aus dem Fruchtfleisch gern Quittenbrot.
Einfach das Fruchtpüree mit dem Stabmixer fein pürieren, zusammen mit etwas Zucker und Zitronensaft noch einmal
etwas aufkochen lassen. Dann die Quittenmasse gleichmäßig auf ein mit Backpapier ausgelegtem Backblech streichen und für 2-3 Tage trocknen lassen.
Dann in mundgerechte Stücke schneiden und fertig ….sehr lecker :).
Liebe Grüße
Anett