Ist euch schon einmal aufgefallen, dass Menschen die gern kochen und sich für gutes Essen interessieren, auch oft eine Vorliebe für Pflanzen und Gärtnern haben?
Den beiden Initiatorinnen von “Vom Garten in den Topf” ist es jedenfalls aufgefallen. Für Karen Münzner, Floristin/Gartengestalterin und Susanne Hackel, Heilpraktikerin und Kräuterexpertin, war es daher eine Herzensangelegenheit beides auf eine natürliche Weise miteinander zu verbinden. Und so veranstalten sie seit einiger Zeit im schönen Volkspark in Potsdam Workshops, die wie der Name schon sagt, den Garten in den Kochtopf bringen.
Durch Karen, bei der ich oft die Blumendeko für meine Fotos hole, habe ich von den Veranstaltungen im Volkspark erfahren und nun hat es bei mir endlich zeitlich gepasst auch einmal daran teilzunehmen.
…Von Cäsar, Cleopatra und der Rose
Das Thema könnte schöner nicht sein. Bei strahlendem Sonnenschein vom blauen Himmel, drehte sich alles um die Farbe rosarot und natürlich Rosen…dabei profitierten wir Teilnehmerinnen vom Fachwissen von Karen und Susanne, die uns zur Einleitung Interessantes zur Farbe rosa und Rosen erzählten.
Wir haben zum Beispiel erfahren, dass die Farbe rosa erst mit der industriellen Revolution eine sogenannte Mädchenfarbe wurde. Vorher war rosa den Jungs und die Farbe blau den Mädchen vorbehalten. Und wusstet ihr, das Cleopatra, wenn sie sich per Boot auf dem Weg zu Cäsar befand, die Segel mit Rosenöl tränken ließ, damit sie Cäsar schon von Weitem betören konnte?
Die Rose stand im Mittelpunkt und so hat uns Karen von der Königin des Gartens als Pflanze berichtet und Susanne viel Informatives und Spannendes zum Thema Heilkraft der Rosen. Zwischendurch durften ich und die etwa 10 weiteren Teilnehmerinnen, Gedichten und Geschichten über Rosarot und Röschen lauschen.
Ein ganz schöner Teil des Nachmittags begann, als wir auch mal handwerklich gefordert wurden und uns unseren eigenen Rosenkranz binden konnten. Natürlich unter fachkundiger Hilfe, außerdem konnten wir den einen oder anderen Trick für das Binden von Kränzen unseren Rosenflüsterinnen entlocken.
Ob Kränze mit kleinen Röschen, oder üppige Rosen mit Gräsern gemischt, der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt und so habe ich mich nicht für einen Haarkranz, sondern für ein rosiges Armband entschieden.
Nach soviel Bastelarbeit knurrte uns dann langsam der Magen und bevor es mit dem Kochen losgehen konnte, sammelten wir erst einmal die Hauptzutat ganz frisch von den Rosenbüschen im Volkspark. Das ist natürlich normalerweise verboten, für uns wurde aber eine kleine Ausnahme gemacht.
Where The Wild Roses Grow
Rosen sind in der arabischen Küche weit verbreitet. Dort kocht man viel mit Rosenwasser und nutzt es vor Allem zum Aromatisieren von Süßspeisen. Man kann aber nicht nur die verarbeitete Rose verwenden, auch frische Rosenblätter sind essbar und passen hervorragend zur leichten Sommerküche.
Solltet ihr Rosenblätter verwenden, achtet darauf, dass die Rosen möglichst am Vormittag gepflückt werden, sie sind dann am aromatischsten. Und natürlich sollten die Blätter nicht gespritzt, oder behandelt worden sein. Auch Rosen an befahrenen Straßen eher nicht verwenden. Am besten natürlich aus dem eigenen Garten, oder aus einer biologischen Gärtnerei.
Wir haben unsere selbstgesammelten Rosenblätter in 2 sommerlich leichte Gerichte verwandelt. Zur Vorspeise schnippelten wir einen frischen Salat mit Tomaten, Pfirsichen und natürlich Rosenblättern. Die leicht süßliche Note der Blätter hat super zum Pfirsich gepasst und war natürlich optisch auch sehr schön.
Als Hauptgericht gab es ein Risotto, das haben wir auch zusammen gekocht. Das Rezept für das Risotto ist eigentlich das Risotto-Grundrezept. Raffiniert wurde es durch die vielen Kräuter, die wir übrigens selber auf der Wiese gesammelt haben. Die Rosenblätter wurden erst kurz vor dem Servieren unter das Risotto gerührt, so entfaltet sich das Aroma am besten.
Melone und Rose, eine erfrischende Kombination
Natürlich gab es auch eine kleine Erfrischung, die uns allen gut tat, denn es war ein wirklich sehr warmer Nachmittag.
Was uns so herrlich erfrischte, war ein Wassermelonen-Rosen-Elixier. Schön frisch für heiße Sommertage und ganz leicht selber zu machen. Ihr braucht eine reife und am besten gut gekühlte Melone. Steckt sie in einen Mixer, Rosenblätter, etwas Zitronen-oder Limettensaft dazu und gut mixen. Gegebenenfalls etwas Wasser zufügen und mit etwas Agavendickdsaft oder Honig abschmecken. Mit Sprudelwasser oder einem kühlen Sekt aufgegossen, schmeckt es köstlich.
Und so ging langsam ein sehr kurzweiliger und angenehmer Nachmittag zu Ende, den Karen und Franziska wirklich liebevoll vorbereitet und gestaltet hatten. Das diese Nachmittage sich großer Beliebtheit erfreuen, zeigten auch einige “Stammkunden”, die nicht zum ersten Mal dabei waren.
Solltet ihr mal in Potsdam sein und Interesse an dieser Veranstaltung haben, dann könnt ihr alle Termine und Infos über die Homepage von Susanne Hackel erfahren.
Ich habe mir jedenfalls schon meine nächste Teilnahme gesichert. Im August wandert nämlich alles was grün und very British ist, vom Garten in den Topf. Und vielleicht treffe ich ja einen von euch zu einem kleinen Plausch über Garten und Küche, wäre doch schön ;).
Liebe Grüße aus dem Garten
Anett
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